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Es ist wie bei jeder Dienstleistung völlig legitim, zu hinterfragen, ob die Qualität einer gelieferten Leistung dem zuvor vereinbarten Qualitätsniveau entspricht oder ob es berechtigterweise zu beanstandende Mängel gibt. Doch das gestaltet sich bei Webdesign nicht immer einfach. Kommt es doch gerade bei der Beurteilung einwandfreier Ausführung auf technische Details und komplizierte Besonderheiten an. Dies ist gerade für technische Laien oftmals nicht so einfach zu bewerten. Unsere WordPress Bewertungs-Checkliste hilft dabei, zu bewerten wie gut ein WordPress-Projekt umgesetzt wurde.

Mehr schein als Sein

Wenn das Produkt gut aussieht, so denken viele, ist auch die Umsetzung einwandfrei. Jedoch gilt besonders bei Designfragen zu beachten, ist das Design an sich überhaupt eine Leistung des Webdesigners? Es gibt zigtausende stylish designte Vorlagen (Templates oder Themes genannt) die man für wenig Geld auf sein WordPress aufsetzen kann. Das Ganze sieht dann meist gut aus, ist günstig ist aber noch weit entfernt von einer optimierten und ernstzunehmenden Praxistauglichkeit. Auch die vielen Baukastensysteme fallen in diese Kategorie. Schnell lässt sich etwas umsetzen, das vermeintlich gut funktioniert und ansprechend aussieht, doch schaut man unter die Haube kommt dem geneigten Experten das kalte Grausen. Aber wieso genau darf man sich von schöner Optik nicht täuschen lassen?

Rost unter poliertem Lack

Denn was auf den ersten Blick einfach und komfortabel erscheint, bspw. also das simple Aktivieren eines vordesignten Themes, oder das einfache zurecht klicken einer Baukastenwebseite reicht eben nicht aus, um den zunehmend hohen Qualitätsansprüchen im Web gerecht zu werden. Doch wer stellt diese Ansprüche und wie sind diese beschaffen? Wenn mir meine Webseite optisch gefällt – was kann das noch falsch sein? Letztlich ist das ganz einfach zu beantworten: Die Ansprüche stellt der Besucher durch hohe v.a. technische Erwartungen an Bedienung und Auffindbarkeit. Und Auffindbarkeit wiederum ist eine Leistung der Suchmaschinen und diese sind als Taktgeber im Internet eigentlich der größte Anspruchsgeber überhaupt. Sie setzen technische Standards und diktieren zunehmend die technische Struktur die gute Internetseiten bieten müssen. Google und Co als Mittler zwischen Besucher und Angebot sollten also genauestens erhört werden. Aber was wollen die Suchmaschinen von Webseitenbetreibern genau?

Eine einheitliche technische Sprache

Google und Bing möchten eigentlich für den Besucher nur das Beste. Dass Sie mit Ihrer Suche das finden wonach sie suchen und dass die gewünschten Informationen schnell und lesbar angezeigt werden. Ladezeiten werden seit Jahren schon immer wichtiger. In jüngster Vergangenheit geriet die technische Qualität und Kompatibilität von Internetseiten zunehmend in den Fokus, aktuell ist es v.a. die Mobilgeräteoptimierung („responsive Design“) – die nunmehr im Credo „Mobile first“ mündet. Google achtet also penibel darauf, dass die Informationen relevant und v.a. auch zugänglich sind. Gerade das Zweite ist eben etwas, das sich nicht durch Aktivieren eines Themes umsetzen lässt. Es erfordert die technische und inhaltsbezogene Umsetzung aller Anforderungen an gutes Webdesign. Gerade die Qualität der technischen Umsetzung  lässt sich anhand einiger Kriterien aber sehr gut bestimmen.

Der Blick unter die Haube: Ist die Technik meiner Seite gelungen?

Um die Qualität der technischen Arbeit an der Webseite innerhalb eines WordPress Systems beurteilen zu können, gibt es einige relativ einfach zu bestimmende Indikatoren, denen man sich auch als Laie mal widmen sollte.

Alles auf dem aktuellen Stand

Prüfen ob nichtbearbeitete Updates verfügbar sind

Der erste Blick, um die Gesundheit einer Internetseite einschätzen zu können, sollte in die Statusleiste zum Update-Indikator gehen. Sind Updates verfügbar, womöglich gleich mehrere – und dies bereits kurz nach dem Relaunch? Das deutet darauf hin, dass die genutzten Komponenten nach der Entwicklungsphase nicht mehr gewartet wurden. Ausstehende Updates sollten aber in jedem Fall bearbeitet werden. Sie schließen bekannt gewordene Sicherheitslücken, steigern die Performance oder bringen neue Funktionen. Meistens ist dazu jedoch zusätzlicher Aufwand nötig, denn es sollte immer vor der Ausführung eines Updates ein Backup erstellt werden und auch im Nachgang sollte sichergestellt werden, dass alles noch wie gewünscht funktioniert. Updates sind also Arbeit. Stehen also gleich mehrere Update-Hinweise auf dem Plan, hat der Webdesigner nach Abschluss der Einrichtung wahrscheinlich einfach die Stifte fallen gelassen.

Themes prüfen

Gültige Lizenzdaten und maximal ein Haupttheme mit einem Child-Theme

Zunächst sollte man mal nachsehen wie viele Themes aktuell installiert sind. Sind im Backend unter „Design – Themes“ gleich etliche Varianten hinterlegt so deutet dies mindestens darauf hin, dass nach Abschluss der Arbeiten die vorherigen Testdesigns nicht entfernt wurden. Jedoch sind Themes letztlich große Anhäufungen komplexen Codes, wird dieser nicht mehr aktualisiert, was bei ungenutzten Themes relativ wahrscheinlich ist, so besteht die Gefahr, dass diese Haufen irgendwann zu kritischen Sicherheitslücken werden können. Hier sollten also maximal zwei Themes hinterlegt sein. Aber wieso zwei und nicht eines? Damit sind wir schon beim nächsten Punkt.

Ein zweiter Aspekt bzgl. der Themes ist die Umsetzung der Anpassungen. Gegen den Einsatz eines kommerziellen Themes ist prinzipiell nichts einzuwenden, jedoch bedarf es fast immer auch hier der Anpassung an konkrete Vorstellungen des Kunden. Hierbei gibt es mehrere Arten derartige Design-Anforderungen umzusetzen. Best practice ist es, Theme-Modifikationen in einem sogenannten „Child-Theme“ zu kombinieren. Der Vorteil liegt darin begründet, dass die Anpassungen vom eigentlichen Haupt-Design entkoppelt sind. Gibt es Aktualisierungen für das Haupt-Design (was bei guten Themes sehr regelmäßig der Fall ist) werden die Anpassungen demnach nicht überschrieben. Ist im Theme Bereich kein Child-Theme integriert, so wurden die Änderungen wahrscheinlich direkt im Quelltext des Haupt-Themes vorgenommen, nach einer Aktualisierung des Haupt-Themes würden diese also verloren gehen. Nachhaltig ist das nicht.

Ein weiterer, nicht unerheblicher Aspekt ist die Legitimität des eingesetzten Haupt-Themes. Design-Vorlagen sind günstig und werden vom Anbieter meistens nachhaltig gepflegt, das macht Arbeit und kostet Geld. Die Lizenzmodelle der großen Vertriebsplattformen sehen daher vor, dass jedes Theme meist nur auf einer Domain eingesetzt werden darf. Zur Autorisierung sollte daher im Einstellungsbereich des Themes ein Lizenzschlüssel hinterlegt worden sein, damit zukünftig auch Aktualisierungen des Themes möglich sind. Ist ein Theme-Einstellungsbereich vorhanden (bspw. unter Design – Theme Options/ Panel o.ä.) aber kein Lizenzschlüssel hinterlegt, sollte dringend geprüft werden, ob ein anderes Verfahren genutzt wird, ob der Webdesigner die Eintragung einfach vergessen hat oder bewusst bzw. unbewusst sogar eine illegitime Raubkopie verwendet. In jedem Fall besteht Handlungsbedarf, da ohne Lizenz mindestens keine Updates möglich sind und bei Raubkopien zudem die Gefahr besteht, dass das eingesetzte System durch Schadcode bereits kompromittiert wurde.

Plugins prüfen

Bedarf, Bewertung, Verbreitung und letztes Update

Ähnliche Prüfungsroutine gilt fast analog für die eingesetzten Plugins. Auch hier sollte zunächst nachgesehen werden, ob es inaktive Plugins gibt. Auch diese sollten, nach dem Launch gelöscht worden sein, da sie ja anscheinend für die finale Funktionalität der Internetseite anscheinend keine Rolle spielen muss man diesen unnötigen Ballast auch nicht mittragen. Auch die Art der Plugins lässt einen Rückschluss auf deren Qualität zu, werden diese überhaupt wirklich noch benötigt? Hier bedarf es jedoch schon eher der Einschätzung von Experten. Auch in Bezug auf die Beurteilung der Qualität der Module. Denn die Urheber der Plugins sollten seriös sein und grundsätzlich wird empfohlen nur solche Plugins zu verwenden, die eine hinreichend große Verbreitung haben. Ein Klick auf „Plugin-Details“ gibt hier einen ersten Einblick in Bewertung, Verbreitung und das letzte Update. Allgemein gilt: Vorsicht bei komplexen Plugins, die bereits seit mehreren Monaten nicht  mehr aktualisiert wurden oder bei denen schon ein Hinweis eingeblendet wird, dass die Version noch nicht mit der aktuellen Version von WordPress getestet wurde.

Es gibt zwar zigtausende kostenlose Plugins, aus denen man wählen kann, jedoch kommen meist ohnehin nur die Klassiker zum Einsatz. Dazu gehören insbesondere: Ein Caching Plugin zur Beschleunigung der Internetseite (bspw. Super Cache, Fastest Cache etc.), ein Plugin zur Steuerung der Suchmaschinenoptimierung (Yoast SEO, All in One SEO etc.), ein Plugin zur Steuerung von interaktiven Formularen (Contact Form 7, Ninja Forms, Formidable Forms, Flamingo etc.). Aktuell oftmals ein Page-Builder-Plugin für das layouten von Inhaltsseiten (WPBakery Page Builder, Divi Builder, Elementor o.ä.), eine Firewall (Wordfence, IThemes Security o.ä.), vll. noch eine Backup-Lösung (BackWPup, UpDraftPlus etc.) und ein Fern-Wartungs-Tool (MainWP o.ä.). Je nach Seite kann dies noch in andere Richtungen ergänzt werden. Bei mehr als zehn Plugins sollte man jedoch grundsätzlich aufmerksam werden.

Zudem ist auch bei den Plugins zu beachten, dass die professionellen Plugin-Lösungen immer auch eine Pro-Version bereitstellen. Diese Pro-Version wiederum ist kostenpflichtig – ist eine solche im Einsatz sollten auch hier – analog zu dem Themes – die Lizenzdaten eingetragen sein, oder es gibt ebenfalls keinen Anspruch auf Updates und es besteht genauso auch hier die Gefahr, dass eine kompromittierte Raubkopie installiert wurde.

Übrigens: Finden sich viele aktivierte Plugins mit augenscheinlich banalen Funktionen unter den aktivierten, kann dies auch ein Hinweis auf ein schlechtes Theme sein. Denn die guten Lösungen verfügen ihrerseits bereits über eine ganze Reihe von wichtigen Features, für die dann kein zusätzliches Plugin benötigt wird!

Benutzerkonten prüfen

Der Webdesigner und ich

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme zum Schutz der Internetseite ist, neben dem Einsatz einer guten Firewall wie Wordfence, auch die minimalistische Vergabe von Benutzerkonten. Somit sollte auch hier geschaut werden, ob es noch etwaige Testbenutzer gibt oder Benutzerkonten für Personen eingerichtet wurden, die man nicht kennt. Hier ist besondere Vorsicht geboten, wenn diese den Status „Administrator“ besitzen.

Inhalte prüfen

Testbeiträge und Standardtexte

Ein Bereich, der gerne übersehen wird, ist die Entfernung von Testbeiträgen und Standardseiten. Die klassische WordPress Installation erstellt immer auch eine Standardseite und einen Testbeitrag. Auch der Demo-Import von Themes kann oftmals zahlreiche Beispielseiten erstellen. Im Bereich „Seiten“ und „Beiträge“sollte daher immer geprüft werden, ob wirklich nur das hinterlegt ist, was wirklich relevanten Inhalt besitzt. Niemand möchte, dass ein solcher Testbeitrag mit der eigenen Seite assoziiert bei Google auftaucht (und das wird er, wenn das SEO-Tool und die Sitemap korrekt eingerichtet wurden).

Medien prüfen

Mein Bild Dein Bild

Ebenfalls analog zu den Beiträgen und Seiten sollte auch der Bereich „Medien“ genauestens untersucht werden. Auch hier legen die Demo-Installationen oftmals zahlreiche Bilder, an die später eventuell nicht mehr benötigt werden. Gerade bei Bildern ist aber die Urheberrechtsfrage nicht so ganz unkritisch. Daher sollte hier wirklich nur das hinterlegt sein, dass tatsächlich in der Webseite und in den Inhalten sowie im Layout verwendet wird. Alles andere muss weg!

Zu Guter Letzt

Wie man sieht, hilft der Blick unter die Haube im WordPress-Backend schon enorm dabei, zu prüfen, ob technisch alles sauber umgesetzt wurde. natürlich gibt es noch eine ganze Reihe weitere Indikatoren die untersucht werden sollten. Dazu gehören die Beurteilung der Code-Qualität bei den Modifikationen im Child-Theme, die Einstellungen insbesondere der Caching und SEO-Plugins, die Messung und Optimierung der Performance und die Umsetzung der on-site bezogenen Suchmaschinenoptimierung.

Gerne helfen wir Ihnen unverbindlich dabei zu prüfen ob Ihr System nachhaltig, sicher und performant ist. Kontaktieren Sie uns einfach und wir machen Ihnen bei Bedarf konkrete Vorschläge. Am besten jetzt gleich eine kostenlose Analyse-Anfrage senden

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