Skip to main content

Wie wird das Internet der Zukunft aussehen? Viele Ideen schwirren im Raum. Internetseiten, Apps und das Internet der Dinge sind Themen und Technologien, die sich pausenlos entwickeln während permanent neue Technologien auf die User drängen. Was sich aber am Ende durchsetzen wird ist häufig überraschend, anders als geplant und nicht immer ausschließlich durch den besten Nutzen für alle mobilisiert. Ein Rückblick und eine visionäre Bestandsaufnahme.

Das statische Web – Ein Web wie eine Mauer und Internetseiten wie Bücher

Früher waren Internetseiten vor allem noch reines HTML. Sie wurden konstruiert, nicht wirklich programmiert. Ihre Gerüste waren Tabellen und wenn man an den Inhalten arbeiten musste, dann brauchte man jemanden der die ganzen Tags und Befehle richtig verstehen konnte. Und wehe, es gab Änderungen auf einer Vielzahl von Seiten durchzuführen. Dann musste man eben die gleiche Aufgabe x-Mal erledigen. Vereinfachung – fehl am Platze. Inhalt und Kontext waren eine untrennbare Einheit. Das Web war starr und stabil. Das Web war eine Melange aus Steinen – zusammengesetzt wie eine Mauer.

Internetseiten waren früher statisch – wie ein Buch – und wenn man etwas aktualisieren wollte dann gab es eben eine neue Ausgabe. Einen neuen Druck, der viel Arbeit bedeutete. Das sollte sich bald ändern, aber erst wartete die Welt auf die Verbreitung von PHP und CSS. Damit ließen sich dynamische Elemente realisieren und der Inhalt endlich sinnvoll vom Design trennen.

Das dynamische Web – Alle wollen die Web 2.0 Internetseiten: Das „Mitmachweb“

people sitting down near table with assorted laptop computers
Miteinander arbeiten und Benutzergenerierte Inhalte für eine Plattform bereitstellen – Die Kernsäule des Web 2.0 mit all seinen mehr oder weniger sozialen „Social-Communities“

Die große Revolution kam dann kurz nach der Jahrtausendwende. Content-Management-Systeme (CMS) eroberten den Markt. Internetseiten wurden dynamisch. Auf einmal waren Datenbanken und Stylesheets für jeden Web Developer ein Begriff. Inhalt und Design waren endlich voneinander getrennt, Inhaltspflege endlich ohne große HTML oder Programmierkenntnisse möglich. Internetseiten wurden intelligenter, dynamischer und das gesamte Internet öffnete sich der Partizipation.

Diese Revolution der Grundprinzipien der Informationskonstruktion war bahnbrechend. Jeder konnte Teil des ganzen werden. Internetseiten wurden zu Foren, Enzyklopädien zu offenen Plattformen, an denen jeder mitschreiben konnte und die allgemeine Statik wich einer erfrischenden Dynamik.

Das mobile Web – Was geht App?

white smartphone near laptop
60% des weltweiten Traffics gehen 2019 schon von Mobilgeräten aus

Die Revolution im Bereich der Software wich jedoch spätestens nach 2007 einer grundlegenden Veränderung der Hardware. Das Web wurde Mobil. Auf dem Weg vom mitmach-Web zum Mitnahme-Web wurden Internetseiten responsiv, anpassungsfähig und irgendwann – zu Apps. Ja vielfach ist nun selbst der Browser – einst der Schlüssel in die weite Welt des digitalen Wahnsinns auch nur noch eine App von vielen anderen. Im Kampf um die Aufmerksamkeit des Users reicht es nicht mehr, nur eine Adresse unter vielen zu sein. Viele große Seiten machen es vor. Produzieren ihre eigenen Apps, die eigentlich nicht viel mehr können als ihre HTML und PHP Pendants aber es sind eben Apps.

Und hier zeichnet sich etwas ab, das der Idee des Web grundlegend widerspricht. Freiheit und Zugänglichkeit. Während Internetseiten auf vollständig offenen Sprachen, Ideen und Protokollen basieren, so sind Apps wieder Software. Stärker abhängig von ihrer Umgebung, selektiv auf ein Medium zugeschnitten und verschlossener, weniger universell als das was wir mal hatten. Ja, sie können die Vorzüge des anzeigenden Mediums wahrscheinlich besser nutzen, da sie besser technisch angepasst sind, aber vieles davon ist mittlerweile auch schon im regulären web möglich. Standortbestimmung, Gerätezugriff und Responsivität sind da nur eine der Features aktueller Browser.

Doch wohin geht die Reise? – App oder Web?

Das Rennen ist noch nicht entschieden aber wir bleiben dran. Denn eines ist sicher. Spannend war es immer. Und das was dabei herausgekommen ist dann doch irgendwie meist der Gesamtentwicklung zuträglich. Hoffen wir, dass die Selbsterhaltungsmechanismen der digitalen Revolution stabiler sind als das Verwertungsinteresse von Einzelunternehmen und ihren Produkten.

Noch mehr Zukunft: Wohin mit den ganzen Daten? Das Web 3.0 und Das Internet der Dinge

Es bahnt sich jedoch noch mehr an. Während bei der Frage App oder Web noch keinen Sieger gibt, erscheint ein weiterer Player in der digitalen Vernetzung. Das Internet der Dinge schickt sich an das nächste große Thema zu werden. Die wahnsinnigen Datenmassen und ihre sinnvolle und sichere Verwendung gehören ebenfalls zu den wichtigen Themen der Gegenwart. Das Ganze wird so wichtig, dass wir diesen Blöcken einzelne Beträge widmen werden. Im Zentrum wird dann stehen: Big Data im Web 3.0.

Diesen Beitrag kommentieren